Wie setzt sich der Wert einer Option zusammen?
Im letzen Beitrag haben wir bereits die wichtigsten Kennzahlen einer Option beschrieben. Um den Wert einer Option genau bestimmen zu können, müssen wir zunächst drei Begrifflichkeiten verstehen. Diese Begriffe werden Sie in Verbindung mit dem Optionshandel immer wieder finden. Man spricht bei der Positionierung einer Option davon, dass diese sich „im Geld“, „aus dem Geld“ oder „am Geld“ befinden. Die Begriffe beschreiben den aktuellen Zustand oder die Entfernung zum Strike.
Inhaltsverzeichnis
Im Geld (in the money) / ITM
Eine Option ist im Geld, wenn sie einen inneren Wert besitzt. Einen inneren Wert erreicht die Option, wenn sie „über den Strike“ notiert. Mit über ist nicht zwangsläufig „oben“ gemeint, sondern entgegengesetzt zur Handelsidee. Eine Call-Option ist daher im Geld, wenn der Marktpreis des Underlyings größer als der Strike ist. Eine Put-Option wäre im Geld, wenn der Marktpreis kleiner als der Strike ist.
Aus dem Geld (out of the money) / OTM
Eine Option ist aus dem Geld, wenn sie keinen inneren Wert besitzt. Die Position befindet sich weit vom Strike entfernt. Eine Call-Option ist daher aus dem Geld, wenn der Marktpreis des Underlyings kleiner als der Strike ist. Eine Put-Option wäre aus dem Geld, wenn der Marktpreis größer als der Strike ist. Meine meistverkauften Optionen sind Out of the Money Optionen. Bei dem im Beispiel angesprochenen Delta von 0,20, handelt es sich um Out of the Money Optionen.
Am Geld (at the money) / ATM
Eine Option ist am Geld, wenn sie direkt und unmittelbar am Strike notiert. Die Position kann dann bereits einen geringen inneren Wert besitzen.
Der Innere Wert
Wenn sich eine Option in oder am Geld befindet, ist der sogenannte innere Wert, die Differenz zwischen Strike und dem Underlying. Liegt der aktuelle Kurs bei 100 USD und der Strike bei 95 USD, wäre der innere Wert einer Call Option 5 USD. Die Option besitzt dann genau genommen einen Wert von 50 USD (5 USD x 100) innerem Wert + Zeitwert.
Der Zeitwert
Der Wert einer Option setzt sich zusammen, aus einem inneren Wert und einem Zeitwert. Liegt die Option weit vom Strike entfernt, besitzt diese keinen inneren Wert sondern nur einen Zeitwert. Tag für Tag, kommt die Option näher an den Verfallstag, an jedem Tag verringert sich der Zeitwert. Der Zeitwert ist der Grund, warum Optionen so gut wie nie vor Verfallstag ausgeübt werden. Denn kommt die Option an den Strike oder über den Strike, bekommt sie zwar nun einen inneren Wert, besitzt jedoch zusätzlich noch immer einen Zeitwert.
Eine Hilfe zum Wert einer Option
Stellen Sie sich dazu ein Glas Wasser vor, in das Sie einen Streifen Papier eintauchen. Der Streifen Papier ist die Option. Der Teil, der im Wasser hängt, hat einen inneren Wert. Der Teil der aus dem Wasser ragt, hat einen Zeitwert. Das Wasser ist die Aktie. Ein Teil des Papierstreifens saugt sich mit Wasser voll, er besitzt nun quasi im Innersten schon einen Teil der Aktien. Je weiter der Strike gebrochen wird oder je näher wir an den Verfallstag kommen, sinkt die Option weiter ins Geld (innerer Wert) und desto weniger Zeitwert hat diese.