Herausforderung der Digitalisierung – Gerald Hörhan der Investment Punk
Im Nachgang unseres Events mit Gerald Hörhan haben wir die Chance genutzt den Investment Punk für euch zu interviewen. Das Thema Digitalisierung treibt im Moment sowohl die Industrie, als auch Privatleute um. Warum nicht jemanden ein paar Fragen stellen, der es innerhalb von kurzer Zeit geschafft hat, ein sehr lukratives Online Business und eine moderne Lernplattform aufzubauen? Viele Spaß bei dem Interview mit Gerald Hörhan. Im unteren Bereich dieser Seite, findest du kostenfrei den gesamten Vortrag von Gerald.
Inhaltsverzeichnis
Das Interview mit dem Investment Punk
Finance.Coach: Hallo, herzlich Willkommen auf Finance.Coach. Ich freue mich heute bei mir Gerald Hörhan “Der Investment Punk” begrüßen zu dürfen. Natürlich haben wir wieder, nach seinem Vortrag, ein kleines Interview mit ihm geplant. Ich habe ein paar Fragen vorbereitet und bin auf die kreativen Antworten von Gerald sehr gespannt.
Finance.Coach: Also die erste Frage, die ich für dich dabei habe, hat natürlich mit der Digitalisierung zu tun. Wer hätte es gedacht. Ich war letzte Woche Donnerstag auf der Deutschen Bank Hauptversammlung und da wurde natürlich dem Vorstand und dem Aufsichtsrat die Hölle heiß gemacht. Wegen der Aktienkursentwicklung und der furchtbaren Nachricht „10.000 Leute zu entlassen“. Die Bank hat wirklich vor Digitalisierung zu machen, aber glaubst du, dass die Deutsche Bank überhaupt eine Chance hat, an diesem Markt zu überleben oder wird die Deutsche Bank eventuell untergehen müssen?
Gerald Hörhan: Also unter gehen, wird die Deutsche Bank, glaub ich nicht. Aber sie könnte konsolidiert bzw. übernommen werden. Die Deutsche Bank weiß ungefähr was passiert, dass die Bank der Zukunft primär aus vier Teilen bestehen. 1. Data Scientist, die entscheiden wer zu welchen Konditionen, welchen Kredit bekommt und mit welcher Wahrscheinlichkeit in Kredit zurückzahlt. 2. Online Marketing Spezialisten: der die ganzen Kredite vermarktet. 3. Compliance Spezialist: welche die ganzen Regeleinhaltungen verfolgen und umsetzen. 4. IT Security Spezialisten: die das Ganze IT-Back-Office abbilden. Nachher wird es auch Spezialabteilung geben, in der Bank, für IPOs, für Großvermögensanlagen und für große Kreditvergabe, welche nicht so leicht zu analysieren sind. Also wenn es internationale Konzerne, mit 50 Tochtergesellschaften gibt die ein Kredit möchte, dass wir noch Mensch machen. Vielleicht wird es auch für ein paar Spezialkunden, ein paar Hauptfilialen geben – und das war’s. Ich glaube auch der Deutsche Bank ist das durchaus bewusst, nur ob sie es umsetzen können – remains to be seen. Denn in der Vergangenheit war die Strategie schlecht. Aber auch beispielsweise Sparkassen leiden auch darunter. Diese haben es teilweise noch nicht einmal erkannt.
Finance.Coach: Daran anschließt natürlich auch eine zweite Frage: Es kam jetzt heraus, dass es einen aktiven Fonds gibt, der aufgrund von Algorithmen seine Anlageentscheidung trifft und der handelt auf dem Supercomputer Watson. Dieser hat im letzten Jahr seinen Vergleichsindex outperformt. Glaubst du das ist eine Chance, wenn jeder solche Supercomputer nutzen kann.
Gerald Hörhan: Also ich glaube nicht, dass die aktive Fondsbranche sehr viel Zukunft hat. Was dagegen schon der Fall ist – aber dazu ist die Frage, was aktiv oder passiv eigentlich ist – Ja das kann man manchmal nicht so genau beantworten – Aber Fonds die auf Algorithmen basieren, sind die erfolgreichsten Fonds der Welt. Der Fondsmanage wird nicht mehr gebraucht.
Finance.Coach: Ja und dann anschließend meine Frage zu Tesla: Wir haben in letzter Zeit sehr viel gehört, von dem Vorreiter der Elektromobilität. Auch du selbst fährst einen Tesla. Es gab aber viele negative Nachrichten – sie schaffen es nicht, die Produktion so hoch zu fahren wie gewünscht und es gab ein paar Unfälle, welche in der Presse sehr hochgespielt wurden. Es schwebte ja auch ein bisschen Angst mit, bei der Geschwindigkeit. Wie siehst du generell die Zukunft der Elektromobilität im Allgemeinen?
Gerald Hörhan: Also Angst schwebt beim Tesla nicht mit. Aber er kann auch noch nicht alles. Also man muss ihn schon beobachten. Ich weiß welche Phase, welche Situationen schwierig sind. Ich meine manche Leute sind einfach dumm, denn das Auto ist Teilautonom. Solange es keine extremen Situationen gibt, keine Straßengabelungen oder die Fahrbahnmarkierung fehlt, kann man einigermaßen gut fahren. Das System ist stabil. Interessanterweise das erste Autopilotsystem noch stabiler, als die neuere Version. Tesla, die Marke, wird nicht verschwinden. Auch die Produkte werden nicht verschiedene. Die Frage ist nur, ob die Shareholder von Tesla noch etwas haben werden. Wenn Tesla die Produktion es nicht schafft, dann wird Tesla in irgendeiner Weiße von jemandem geschluckt werden. Entweder im Rahmen eines Chapter 11 Insolvenzverfahrens oder im Rahmen einer Übernahme. Tesla hat schon einige wertvolle Vermögenswerte, die auch deutlich mehr Wert sein könnten, als seine Verbindlichkeiten. Einerseits die einzige schnelle Ladeinfrastruktur der Welt. Dass was Porsche, Mercedes, BMW, GM usw. brauchen. Die haben Ladezeiten von vier bis fünf Stunden, das ist vollkommen indiskutabel. Das Auto kann man nicht verkaufen, aber nicht weil es so schlecht ist, sondern weil keine Ladeinfrastruktur da ist. Zum anderen hat Tesla die meisten Daten, über selbstfahrende Autos, wiederum die Daten sind das wichtigste. Und das Dritte ist, Tesla hat die ganzen Batterie Kapazitäten, die andere nicht haben.
Gerald Hörhan: Ich glaube, die Kombination von Technik, Daten und Ladeinfrastruktur eines Tesla, mit der Qualität von Mercedes, Porsche oder BMW, wäre das beste Auto der Welt – eine Mercedes S-Klasse powered by Tesla, würde sicherlich etwas sein, was ich mir kaufen würde.
Finance.Coach: Interessant, also gar keinen Maserati?
Gerald Hörhan: Ich habe ja einen Aston Martin, aber es wird auch ein e-Aston Marin herauskommen. Ich sage mal, man braucht ein benzingetriebenes altes Auto, was ordentlich röhrt mit 12 Zylinder – dass macht Spaß. Aber es gibt Dinge, dagegen ist das Elektroauto effizienter und besser, sowie leichter zu handeln und es beschleunigt schneller.
Finance.Coach: Du hast gerade das Thema Daten angesprochen. Es gab mit Cambridge Analytica, den Skandal bei Facebook. Wer in der letzten Woche in sein E-Mail Postfach geschaut hat kennt EU-DSGVO – Datenschutzgrundverordnung. Dieses Schlagwort wird wahrscheinlich inzwischen jeder kennen. Was hältst du davon? Ist das wirklich ein Mehrwert für den einzelnen Verbraucher oder ist das nur etwas, um die ganzen Compliance Manager zu beschäftigen?
Gerald Hörhan: Also paradoxerweise ist es so, dass sich die großen Konzerne sicher leichter tun, als die kleineren Konzerne und mittelständischen Betriebe. Diese leiden eigentlich am meisten darunter. Es hat schon etwas positives, dass die Themen Daten, Data Privacy und Datensicherheit endlich in die Köpfe der Menschen kommen. Aber die Umsetzung benachteiligt letztendlich die kleinen Unternehmen gegenüber den Großen.
Finance.Coach: Danke, eine letzte Frage habe ich noch. Du bist ja bereits Vater, ich werde demnächst Vater. Deshalb interessiert mich natürlich eine persönliche Frage besonders. Was wirst du deinem Sohn als erstes zum Thema Digitalisierung mit auf den Weg geben?
Gerald Hörhan: Man wird noch sehen was auf dem Gebiet alles passiert. Aber was ich ihm sicher mitgeben werde ist, dass er sein Gehirn trainieren muss und dass er sich nicht manipulieren lassen darf. Das er ehrlich ist. Er muss zwischen Gut und Böse unterscheiden können und das auch in einer digitalen Welt – und diese Herausforderung ist gar nicht so leicht.
Finance.Coach: Ja, das wäre auf jeden Fall ein wertvoller Rat. Vielen Dank dafür Gerald. Vielen Dank liebe Zuschauer. Ich verabschiede mich damit und sage vielen Dank Gerald, dass du bei uns warst.
Gerald Hörhan: Alles Gute, Leute. Schaltet euer Gehirn ein, trainiert euer Gehirn, damit ihr nicht durch Algorithmen das Denken verlernt. Wie die Leute schon das Rechnen und Navigieren verlernt haben. Dankeschön.
Der Investmentpunk – Live in Karlsruhe
Am 29.05.2018 war es endlich soweit – Gerald Hörhan, der Investmentpunk war wieder zu Besuch am KIT in Karlsruhe. Die besten Anekdoten und Weisheiten des Investmentpunks jetzt nochmal zum Nachhören. Lass Dich inspirieren und vom Unternehmergeist anstecken!
Exklusiv für unsere Leser konnten wir mit Gerald Hörhan ein besonderes Angebot für Euch aushandeln:
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