Bulle oder Bär – wie soll man sich da entscheiden?
Marktradar KW11
Da freut man sich auf etwas Volatilität am Markt und dann…? Mehr als ein laues Lüftchen war da wohl nicht drin. Es ist schon seltsam, auf der einen Seite scheinen sich die Märkte vom Dezember 2018 gut erholt zu haben und zumindest technisch begründet in Richtung neue Hochs zu laufen. Andererseits rät mir mein Bauchgefühl zur Vorsicht und sagt mir, dass das Aufwärtspotential eher begrenzt ist.
Bulle oder Bär – wie soll man sich da entscheiden?
Der VIX schloss am Freitag knapp unter 13 Punkten und notiert ganz entspannt in Contango. Der VVIX mit durchschnittlich 82 Punkten liefert auch keinen Impuls irgendeiner Änderung in Bezug auf die erwartete Schwankungsbreite.
Die Advance Decline Line an der NYSE bleibt nach wie vor auf einem starken Kurs und bestätigt damit weiterhin, dass noch einiges Aufwärtspotential vorhanden ist.
An der Nasdaq schaut die ADL nicht ganz so optimistisch aus. Hier hat sich nicht allzu viel geändert und die Bereitschaft, in höhere Kurse zu kaufen, scheint nicht unbedingt angesagt zu sein. Vorsichtig formuliert, und auch in Bezug auf die letzten Wochen, könnte man in den Technologiewerten schon etwas Schwäche vermuten.
Die Put/Call Ratios notierten die Woche über insgesamt im neutralen Bereich. Die wichtigen Indizes und Sektoren schlossen alle über ihrem wöchentlichen gleitenden Durchschnitt. Es gab an der NASDAQ und auch an der NYSE mehr neue Hochs als neue Tiefs. Außer, dass die Nebenwerte ein klein wenig Schwung verloren haben ein insgesamt starkes Bild.
Auch unser Fear & Greed Index zeigt, dass hier die Marktteilnehmer noch nicht in den “all in“ – Modus verfallen sind. Mit 65 Punkten ist da noch viel Luft nach oben.
Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht aber, ich finde es derzeit wirklich nicht unbedingt einfach, ein klares “Long“ oder “Short“ zu definieren. Selbst am Freitag, am Hexensabbat, dem großen Verfall von Futures und Optionen, war es recht ruhig. Hier scheint wohl derzeit jede Form von Schwankungsbreite schon im Ansatz geglättet zu werden.
Insgesamt bleibt die Frage offen, ob es uns gelingt, die Widerstandszone im S&P 500 bei ca. 2815 Punkten nachhaltig zu überwinden. Wenn ja, dann könnte eine tolle Kaufpanik entstehen.
Bei den Technologiewerten werde ich jedoch etwas vorsichtiger agieren. Hier scheint das Bild insgesamt nicht ganz so optimistisch auszuschauen.
Ich bleibe neutral und werde mich nicht für den Bullen oder den Bären entscheiden! Ich finde, es macht keinen Sinn, sich unbedingt auf eine Seite schlagen zu müssen. Auch wenn ich in diesem flauen Marktumfeld etwas Zeitwert verdienen könnte, so ist das Risiko für mich derzeit nicht abschätzbar. Ich bleibe da lieber an der Seitenlinie und warte auf bessere Gelegenheiten.
Für mich als Optionsverkäufer bedeutet das, eine weitere Woche auf Chancen warten. Ein Hoch auf die statischen Incomestrategien, die ja bei der geringen Marktbewegung sicherlich gut performt haben dürften.
Eine erfolgreiche Handelswoche wünscht Euch
Euer Mirko
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