13% Rendite mit Ryanair in 30 Tagen – Lufthansa ist sauer auf Fraport und RYA
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Rendite mit Ryanair Aktie
- 0.2 Wie sagt man Aktienkurse voraus?
- 0.3 Lieber Ryanair als Lufthansa Aktien
- 0.4 Der Markt ändert sich auch in anderen Bereichen
- 0.5 Politik vs. Marktwirtschaft
- 1 Man muss keine Unternehmen in Schutz nehmen, wenn ein anderes besser wirtschaftet. Der Markt bereinigt sich selbst.
Rendite mit Ryanair Aktie
Natürlich möchte ich mit der Überschrift etwas provozieren. Denn im Prinzip halte ich die Aktie seit genau 100 Tagen, wie ihr in unserer geschlossenen Diskussionsgruppen lesen konntet. Nun sind 13% für 100 Tage ebenfalls sehr zufriedenstellend im Vergleich zum Marktdurchschnitt. Anfang Oktober berichtete ich über einen Kurseinbruch bei Ryanair, die Aktie kam bis zum Einstandskurs zurück. Mein Tipp war ganz klar: Nachkaufen. Nur einem Monat nach Veröffentlichung des Artikels, erreicht Ryanair heute genau 13% Gewinn.
Wie sagt man Aktienkurse voraus?
Wenn ich das wüsste, würde ich gerade keinen Blogbeitrag schreiben. Dennoch hat es auch an den Märkten etwas mit gesundem Menschenverstand zu tun. Wird ein Unternehmen wie Ryanair durch den Brexit Verluste erleiden: Ja, natürlich. Wird ein Unternehmen wie Ryanair an einem Brexit zu Grunde gehen? Natürlich nicht. Es handelt sich um ein flexibles Unternehmen, was den Lauf der Zeit erkannt hat und blitzschnell reagieren kann, im Gegensatz zu so manchen Riesen.
Lieber Ryanair als Lufthansa Aktien
Das ist auch genau der Grund warum ich mich fern von Lufthansa Aktien halte. Sicher würde ich viel lieber in deutsche Unternehmen investieren, anstatt mein Geld ins Ausland zu schaffen. Doch Lufthansa und Co. sind unflexible große Holzklötzer mit Velours Teppichböden und Holzvertäfelungen an den Wänden. Besser wussten sie das viele Geld nicht zu reinvestieren, in den letzten Jahren. In ein solches Unternehmen möchte ich nicht investieren.
Der Markt ändert sich auch in anderen Bereichen
Die Abrechnung kommt jetzt. Hochmotivierte junge Unternehmen wie Uber, AirBnB und Tesla mischen den kompletten Markt neu auf. Nun heißt es neue Visionen zu haben und junge Denkweise an den Tag zu legen, anstatt das Alte: „So haben wir es aber schon immer gemacht.“.
Politik vs. Marktwirtschaft
Nach der Bekanntgabe von Ryanair, nun auch am Flughafen Frankfurt zu starten, meldet sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bereits nach einem Tag zu Wort. Der geplante Start vom Frankfurter Flughafen ist aus Sicht der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin ein „ganz schlechtes Signal“ an die Bürger im Rhein-Main-Gebiet. „Ryanair will offenbar Wachstum, und das bedeutet möglicherweise mehr Fluglärm.“
Es fehlen einem fast die Worte beim Lesen des Zitats im FOCUS. Zumal man wissen muss, dass Ryanair mit nur zwei Boeing 737 in Frankfurt ab März 2017 starten möchte. Frau Dreyer erinnert mich an Sigmar Gabriels (ebenfalls SPD) Beitrag zur Kaiser’s Tengelmann Übernahme. Es zeigt immer wieder, dass offensichtlich nicht verstanden wird, wie Marktwirtschaft funktioniert. Ist es Zufall, dass das vordergründig bei der SPD passiert?
Man muss keine Unternehmen in Schutz nehmen, wenn ein anderes besser wirtschaftet. Der Markt bereinigt sich selbst.
Fraport ebenfalls unter Druck – Incentive Programm
Man kann es kaum glauben. Aber auch der Flughafenbetreiber Fraport wird in die Kritik genommen. Laut Finanztreff kritisiert der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF), es könne nicht sein, “dass Wettbewerbern mit ungleichen Vorzugsbedingungen der rote Teppich ausgerollt wird, und diejenigen die Zeche für (Ryanair-Chef) Herrn O’Leary zahlen sollen, die seit vielen Jahren mit hohen Entgelten den Infrastrukturausbau in Frankfurt finanzieren.” Wenn es günstigere Konditionen gebe, müssten diese für alle Fluggesellschaften gelten.
Dahinter steckt, dass Fraport für ALLE neue Airlines, sowie für bestehende Airlines bei großer Expansion und wenn sie neue Routen aufmachten, eine Vergünstigung anbietet. Das sogenannte Incentive-Programm. Auch die Lufthansa Tochter Eurowings erhält diese Vergünstigungen, sagt Fraport Chef Stefan Schulte. Was ist auch dagegen einzuwenden – Fraport ist eine börsennotierte Betreibergesellschaft, welche wie jedes andere Unternehmen auch eine Strategie verfolgt, eine Preispolitik hat und Kundenakquise vornimmt um Einnahme zu generieren und Löhne zu bezahlen. Jeder kämpft für sich selber und so funktioniert nun mal Marktwirtschaft. Fraport kann man hier auf keinen Fall einen Vorwurf machen und Sonderbehandlung hinsichtlich Ryanair unterstellen.
Frankfurt das neue London
“We won`t fly to Frankfurt” hieß es noch vor einem Jahr von Ryanair-Chef Michael O`Leary. Er schloss Flüge nach Frankfurt kategorisch aus. Nun stationiert er zwei Boeing 737-800 fest in Frankfurt.
Warum der Kurswechsel?
Natürlich handelt es sich auch bei Ryanair um ein Wirtschaftsunternehmen. In der Zwischenzeit ist viel passiert, beispielsweise das Brexit Votum. Jedes Unternehmen muss auf etwaige Situationen reagieren und seine Strategie überdenken. Außer natürlich Lufthansa, die meinen immer noch sie sind to-big-to-fail. Es war klar, dass Ryanair nicht tatenlos ist und nun Kurs auf Frankfurt nimmt. London ist bisher der wichtigste Flughafen für das irische Unternehmen. Für Deutschland, speziell für Frankfurt ist das eine riesen Chance.
Fazit:
Während sich Frau Dreyer Gedanken über den Fluglärm zweier Flugzeuge macht und der BDF gegen Fraport wettert, sollte man sich lieber einmal fragen, ob es nicht gut für Frankfurt und Deutschland wäre, wenn diese öfter angeflogen werden und es am Lufthansa Standort etwas mehr Wettbewerb gibt. Es würden neue Arbeitsplätze entstehen, die Mobilität verbessern und Touristen anziehen. Sollten wir nicht alle daran interessiert sein?
Ryanair gibt Geschäftszahlen 1. Halbjahr 2016 bekannt
Update vom 07.11.2016:
Quelle: Guidants News http://news.guidants.com
Damit steigt die Rendite der Ryanair Aktie seit unserem Beitrag Anfang Oktober auf 15,3%
Ryanair Aussichten für 2017
Update vom 22.12.2016:
Die Passagierzahl lag im November bei 8,8 Mio, +15 % y/y. Die Auslastung hat sich um zwei Prozentpunkte auf 95 % verbessert. Die Aktie liegt nun nur noch 1 Euro vom Allzeithoch entfernt, man kann fast davon ausgehen, dass wir das dieses Jahr noch sehen werden, spätestens jedoch kommendes Jahr. Ryanair richtet sich wie angenommen nach dem beschlossenen Brexit neu aus und geht die ersten Schritte in Frankfurt a. M.
( Rezensionen)
1 Kundenrezension
[…] letzter Beitrag zur Lufthansa bewahrheitet sich. Der Konzern arbeitet ineffektiv, die Konkurrenz holt Lufthansa ein und deren Piloten Streiken erneut. Die Aktie notiert aktuell bei 12,40Euro. Maydorn schätzt ein ob […]
Ach ja, ich hätte da noch eine Frage: wo zahlt die Fraport, die mehrheitlich im staatlichen Eigentum befindliche Gesellschaft, noch gleich ihre Steuern?