Wie hebt man den Zinssatz an?
Die Zentralbank der USA (Federal Reserve System, kurz Fed) bedient sich einem sogenannten Overnight Reverse Repo Geschäft um die Zinsen anzuheben (Repo steht für Repurchase Agreement zu Deutsch Rückkaufvereinbarung).
Wie funktioniert das?
Das Repo-Geschäft ist ein wichtiges geldpolitisches Instrument, das die Notenbanken heute zur Steuerung der kurzfristigen Geldmarktzinsen und der Geldversorgung einsetzt. Dabei kauft die Notenbank von einem Finanzmarktteilnehmer (meistens eine Bank) Wertpapiere und schreibt ihm den Gegenwert auf seinem Girokonto gut (Giroguthaben). Gleichzeitig wird vereinbart, dass die Wertpapiere zu einem späteren Zeitpunkt durch die Bank wieder zurückgekauft werden. Die Bank erhält von der Notenbank während der Laufzeit des Geschäfts einen kurzfristigen Kredit, für den sie den Repo-Zins bezahlt. Die Notenbank erhält Wertschriften als Sicherheit. Aus ökonomischer Sicht handelt es sich bei einem Repo-Geschäft um ein gesichertes Darlehen. Für die Dauer des Repo-Geschäftes erhöht sich bei den Banken die Menge an Geld (Liquidität); nach Ablauf des Geschäfts sinkt sie wieder, falls die Nationalbank das Repo-Geschäft nicht erneuert. Die Laufzeit von Repos im Allgemeinen beträgt nicht mehr als einem Jahr, häufig sogar nur wenigen Tagen oder einer Nacht (sog. Overnight-Repo).
Nun haben wir jedoch gerade den umgekehrten Fall. Die Liquidität hat durch die Geldpolitik extrem zugenommen („wie ertrinken quasi in Liquidität“) die Inflation soll zunehmen und die Zinsen ansteigen. Dazu muss also ein liquiditätsabschöpfendes Instrument eingesetzt werden. Dazu wird das oben genannte Repo Geschäft umgekehrt. Das ist das sogenannte Reverse Repo.
Die Fed hat in einer Testphase das Volumen an solchen Transaktionen bisher auf täglich 300 Mrd. $ begrenzt. Ab sofort ist dieses Limit bis auf weiteres aufgehoben. Den Beschluss zur Zinserhöhung haben die zehn stimmberechtigten Mitglieder im Vorsitz der US-Notenbank einstimmig beschlossen.