Verfall von Optionen
Marktradar KW20
Ich weiß nicht, ob es jedem bewusst ist, dass gerade an solchen Tagen, wie am vergangenen Freitag, eigentlich die Optionen die Preise der Aktien bestimmen. Hier laufen Optionen aus, die an einen zeitlichen Ablauf gebunden sind. Optionsverkäufer haben das Interesse, dass ihre verkauften Optionen nicht ins Geld laufen und damit zum Versicherungsfall werden. Das kann den Markt schon mal ganz schön aufwirbeln und das Verständnis in den Kursverlauf einer Aktie ins Wanken bringen.
Aber schauen wir mal, was passiert ist:
Der VIX startete am Montag bei 19 Punkten und wurde am Freitag wieder bei 16 Punkten eingebremst. Immer wieder schön zu sehen, dass zum Ende der Laufzeit hin zum Verfallstermin hier kräftig die „VIX-Gewichte“ herausgeholt werden. Die Volatilität des VIX, also der VVIX, blieb jedoch auf recht ruhigem Niveau um die 100 Punkte.
Die Advance Decline Line an der Nasdaq und an der NYSE laufen nunmehr eher etwas seitwärts. Hier scheint die Luft etwas raus zu sein und die Marktteilnehmer sind jetzt nicht unbedingt bereit, in höhere Kurse zu kaufen.
Beim Blick auf unseren Fear & Greed Index können wir erkennen, dass die Marktteilnehmer zumindest nicht euphorisch sind. Mit 36 Punkten bewegen wir uns so ziemlich im Mittelfeld mit einem Hang zur leichten Sorge.
Wenn wir einen Blick auf den XVG werfen, so erkennen wir bei Betrachtung der Marktbreite, also wie viele der Aktien die seit Dezember andauernde Aufholjagd tragen, hier jetzt nicht unbedingt davon gesprochen werden kann, dass der breite Markt die Rallye trägt. Die Luft dürfte spätestens ab März etwas entwichen sein.
Die wichtigen Indizes notieren über ihrem wöchentlichen gleitenden Durchschnitt. Die Ampeln blinken etwas, die Nebenwerte, wie der IJR (S&P Smallcap 600), der IWM (Russell 2000) oder auch der DJTA (Dow Jones Transport) sind etwas schwach auf der Brust. Utilities (XLU) und Consumer Staples (XLP), also eher die defensiven Werte, zeigen Stärke.
Der Bullish Percent Index hat im Nasdaq 100 auf Bear Confirmed gedreht.
Am Montag hatten wir einen Downday an der NYSE. Hier wurden über 90% des Volumens in fallende Kurse verkauft. Für mich persönlich macht dieses Panikzeichen, so halb auf dem Weg nach unten im S&P, jedoch keinen richtigen Sinn. Für mich würde dieses Zeichen mehr Sinn ergeben, wenn wir in nächster Zeit deutlich unter 2800 stehen würden. Aber wir werden es sehen, denn im Nachhinein kann man ja sowieso vieles leichter erklären. Hier werde ich jedoch vorerst etwas vorsichtiger im Umgang mit „Buy the Dip“.
Derzeit ist es insgesamt ein etwas schwieriges Marktumfeld für Optionsverkäufer. Wir wandern am Markt eigentlich eher seitwärts und werden ab und zu von der „Voladusche“ erwischt. Klar, wenn es mal ordentlich donnert und regnet, dann kann man schon die ein oder andere Option zu guten Prämien am Markt verkaufen.
Ich werde derzeit jedoch etwas vorsichtiger agieren und nur an wirklichen Paniktagen, und vor allem an denen mit Sinn, aktiv werden.
Übrigens noch ein Bildchen vom S&P 500 E-Mini COT-Report – „wer findet den Fehler“?
In diesem Sinne, eine erfolgreich Handelswoche!
Euer Mirko
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