Wer hat denn da den Bär versteckt?
Marktradar KW12
Es war schon eine gute Idee, den Markt von der Seitenlinie aus zu betrachten. Interessant ist dabei besonders, anzuschauen, wie sich die einzelnen Bausteine wieder Stück für Stück zusammenfügen. So ist diese Woche die Volatilität nicht unbedingt wieder zurück in die Märkte gekommen. Nein, ganz anders – sie hatte sich über den Hexensabbat und den Verfall der Optionen einfach nur “versteckt“. Da kann man mal sehen, mit welcher Kraft die Optionen die Märkte bewegen können.
Der VIX startete bereits am Mittwoch schon wieder Richtung 14 Punkte durch und erreichte am Freitag die Marke von 16,48 Punkten. Die Terminstrukturkurve zeigt uns nach wie vor ein Contango. Der VVIX legte am Freitag 17% zu und bewegte sich so um die 100 Punkte. Das bedeutet, dass sich die Veränderung der erwarteten Schwankungsbreite des VIX etwas erhöht hat.
Die Advance Decline Line an der NYSE und an der NASDAQ haben ein klein wenig Schwung verloren. Im Vergleich zur Vorwoche jedoch recht unbedeutend und noch alles im grünen Bereich.
Die wichtigen Indizes liegen trotz des sportlichen Freitags immer noch über ihrem wöchentlichen gleitenden Durchschnitt. Die Nebenwerte wie der IJR und Russel 2000 sowie der Transportindex zeigten etwas Schwäche.
Apropos sportlicher Freitag – wenn man im S&P 500 1,9% abgibt, dann sollten doch langsam mal die Put/Call Ratios anspringen?
Zumindest habe ich das am Freitag erwartet und wurde überrascht, dass mir solche niedrigen Ratios angezeigt wurden.
Bei einem Blick auf den S&P 500 können wir erkennen, dass wir die letzten Zwischenhochs überwunden hatten und diese jetzt noch einmal von oben testen. Also auch hier nicht unbedingt ein ungewöhnliches Bild.
Auch der Fear & Greed Index zeigt uns mit 59 Punkten, dass wir uns noch in einem relativ neutralen Bereich bewegen.
Persönlich gehe ich davon aus, dass – wenn der Freitag so schwach war – wir am Montag noch eine kleine Fortsetzung Richtung Süden sehen werden. Der Freitag war zumindest ein Distributionstag. Ich werde mir anschauen, wie sich die Put/Call Ratios verhalten und habe nebenbei einen Blick auf die Most Active Stocks auf der Seite der Nasdaq. Als Optionsverkäufer benötige ich gerade in dieser Marktphase sogenannte „Angsttage“ mit deutlichem Verkaufsvolumen und höherer Volatilität. Wenn ich jedoch dann sehe, dass die großen Hände wieder zugreifen, diese auch wieder anfangen ihre Investments mit Put-Optionen abzusichern, dann werde ich ein paar Put-Optionen verkaufen und vor allem meinen Long Put im SPX drehen. Kleine Positionsgrößen sollen mir dabei helfen, wenn ich im Einstieg zu früh bin oder es sich nicht nach Plan entwickeln sollte.
Es bleibt also nach wie vor spannend!
Eine erfolgreiche Handelswoche wünscht Euch
Euer Mirko
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