Rote Kerzen und fallende Märkte?
Marktradar KW51
Es muss zusätzlich deprimierend wirken, wenn die Bullen in der Vorweihnachtszeit auf die roten Kerzen im Adventskranz schauen müssen. Wie schaut es bei Euch aus, wirken grüne Kerzen im festlich geschmückten Tannengrün nicht etwas kontrastlos?
Ich weiß ja nicht, ob es mit der Weihnachtszeit zusammenhängt, aber an den Märkten scheinen auch gerade rote Kerzen angesagt zu sein.
Der VIX konnte vorangegangene Woche die Marke von 21 Punkten nicht unterschreiten und notiert weiterhin auf recht hohem Niveau in einer Backwardation. Der VVIX verhält sich weiterhin ruhig bei um die 95 Punkten.
Die Advance Decline Line an der NYSE und auch an der NASDAQ sind weiter fallend. Hier wird weiterhin kontrolliert abgegeben.
Der Fear & Greed Index ist am Freitag wieder bei 8 Punkten angekommen und signalisiert uns große Angst im Markt.
Ein Blick auf die neuen Hochs und Tiefs hellen das Bild nicht unbedingt auf.
Sowohl an der NSYE als auch an der NASDAQ konnte man jeden Tag deutlich mehr neue Tiefs beobachten.
Am Donnerstag konnten wir wieder einmal ein erhöhtes Put/Call Ratio von 1,94 in der ersten halben Handelsstunde beobachten. Scheint aber so, als würden die ersten Anzeichen einer Panik gleich wieder kontrolliert abgefedert.
Die wichtigen Indizes notieren alle unter ihrem gleitenden Durchschnitt und bei den Sektoren können nur die Utilities Stärke zeigen. Wir hatten keine signifikanten Signale wie Down- oder Up Day und insgesamt eine unveränderte Situation, die das übergeordnete Bild schwacher Märkte bestätigt.
Wenn wir einen Blick auf den COT-Report werfen und uns anschauen, wie die einzelnen Marktteilnehmer positioniert sind, dann erkennen wir, dass die einzigen Optimisten die Small Trader, also die Menschen wie Du und ich, sind. Während die großen Händlergruppen schon vor längerem in Richtung Short abdrehten, halten die Non Reportables die Bullenfahne oben. Und da stellt sich die Frage, wie häufig wohl diese Gruppe richtig liegt?
Insgesamt stellt sich nun die Frage, wie man diese Situation traden kann?
Als Shortseller vielleicht?
Hier sollte man sich auch unbedingt mit den Risiken vertraut machen. Zudem spielt hier das Timing eine ganz entscheidende Rolle. Um vielleicht einige Risiken beim Namen zu nennen – Short Squeeze, unbegrenztes Verlustrisiko, Fusionen, Übernahmen, Insolvenz von Brokern, überhebelte Marginkonten oder auch Volatilitätsanstieg in den Optionen und damit verbundene Folgen.
Weil ich persönlich im direkten Shortselling einfach noch keine ausreichende Erfahrung habe, werde ich weiter im Cash stillhalten und weiter auf meine Signale vertrauen.
Es bleibt also nichts anderes übrig, als weiter abzuwarten, um dann den Schwung einer Panik zu nutzen. Zumindest habe ich für mich entschieden, dem Optionshandel mit dem Verkauf von Optionen treu zu bleiben und lieber hohe Volatilität zu verkaufen, als auf steigende Volatilität zu wetten. Klar kann man mit dem derzeitigen Urlaubsschein auf Aktienoptionen im S&P 500 und NASDAQ 100 keine satten Gewinne einfahren – aber manchmal glättet „weniger verloren“ enorm die Performancekurve. Und natürlich gibt es ab und zu auch mal das ein oder andere Geschenk, wie z.B. am Freitag auf JNJ. Hier konnte ein 125er Short Put auf Johnson & Johnson bereits 80% des Gewinnziels erwirtschaften.
Wichtig beim Handeln ist ja eigentlich nur, dass wir nach einem Plan handeln und uns nicht vom rechten Weg abbringen lassen. Hier gilt es persönlich einzuschätzen, welche Strategien man aus dem FF beherrscht und auch in kniffligen Situationen umsetzen kann. Stolpern in hektischen Märkten ist oft gefährlich.
In diesem Sinne – eine erfolgreiche Handelswoche!
Euer Mirko
( Rezensionen)
Tags:Absicherung, angst, Crash, entspannung, erholung, fear and greed, indizes, kaufen, Marktradar, marktüberblick, panik, stillhalter, vix, vvix
1 Kundenrezension
Hallo mirko,
wie immer eine tolle marktübericht!!
Ich bin auch der meinung, in so einem marktumfeld die füsse still zuhalten (long)und evtl. im demokonto die sell-seite zu testen!!