Kurse gen Süden
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Kurse gen Süden – Zeit für den Check-in?
Marktradar KW 44
Wenn die Kurse wirklich Richtung Süden wandern, dann sollten sie in Key West am südlichsten Punkt der USA ankommen. Also, wer die großen Buffetts treffen möchte – ich würde dort suchen.
In den letzten Wochen habe ich besonders die Wichtigkeit und den daraus resultierenden Mehrwert meiner Tages- und Wochenroutine zu schätzen gelernt.
Da möchte ich natürlich an dieser Stelle wirklich mal ganz großes Lob an den Optionscoach Jens Rabe senden, er hat wirklich recht, wenn er die Morgenroutine so in den Vordergrund seines Handels rückt und in seinen Vorträgen den gut vorbereiteten Chicagoer Weizenhändler zitiert. Und ja, wir müssen jeden Tag erneut dem Markt unsere Ernsthaftigkeit beweisen. Ich habe die Morgenroutine aus seinem Coaching übernommen und kann sagen, nach 2 Jahren verstehe ich langsam den Sinn dahinter. Klar läuft auch bei Jens nicht immer alles rund aber warum die Netzgemeinde, ihn wegen eines Drawdowns von -30% so abstraft, kann ich nicht so richtig verstehen, ich finde, man sollte ihm zumindest noch eine Chance geben.
Das Bild war noch nie so klar und die eigentliche Schwierigkeit besteht jetzt nur darin, dem ganzen das notwendige Vertrauen zu schenken und wirklich abzuwarten, bis die Stimme auf dem Parkett ruft „Optionen sind alle, hast du noch welche? Wir haben Angst, kannst du uns ein paar verkaufen? Ehrlich gesagt, ich höre es noch nicht, auch wenn ich ganz ruhig bin, höre ich gerade mal „super Einkaufspreise, da kann ich aber nachkaufen“. Auch einige Fondsmanager prahlen mit ihrem hohen Cashbestand und warten schon gespannt auf günstigere Kurse. Keine Ahnung, ob sie damit ihre Anleger beruhigen wollen aber, wenn keiner Angst hat, wie soll ich da als Stillhalter Geld verdienen?
Auf alle Fälle eine spannende Woche! Der VIX ist sogar in einer Wochenbackwardation und notiert um die 24 Punkte. Der VVIX ist etwas abgestumpft, hat diese Volatilität wahrscheinlich erwartet und notiert durchschnittlich bei knapp 120 Punkten.
Die Advance-Decline der NYSE im Abwärtsgang, es wird auch mit gutem Volumen in fallende Kurse verkauft. An der NASDAQ schaut das Bild ähnlich aus.
Die Put/Call Ratios, in der Spitze bei 1,3 signalisieren schon etwas Aufregung aber noch keinen erhöhten Absicherungsbedarf.
Neue Tiefs bei fallenden Aktienkursen sind jetzt nicht unbedingt verwunderlich. Am Freitag 528 neue Tiefs zu 10 neuen Hochs. Die Tiefs hatten die ganze Woche wieder die Nase vorn. Das sind schon sportliche Verhältnisse.
Die großen Indizes wie S&P 500, Nasdaq 100, Russell 2000 und auch unser DAX notieren alle unter ihrem gleitenden Durchschnitt und das auf Tages- und Wochenbasis.
Der Fear & Greed Index zeigt uns auf alle Fälle schon einmal mit seinen 7 Punkten am Freitag an, dass das untere Ende schon in Sichtweite zu kommen scheint.
Während bei den Sektoren vergangene Woche noch die Utilities, Health Care und Consumer Staples recht stabil waren, drehten am Freitag nun alle Sektoren unter ihren täglichen gleitenden Durchschnitt.
Wir haben hier wirklich alle Ampeln auf rot, die “Urlaubsscheine“ im S&P sowie Nasdaq sind noch nicht verfallen und die einzige Frage, die sich jetzt stellt, ist – wie weit geht es noch bzw. wann kommen die großen Hände und signalisieren ihre Kaufbereitschaft?
Und genau darum geht es bei meinen Beobachtungen nächste Woche. Wir benötigen zumindest ein paar kleine Zeichen, wie z.B. ein Up-Volumen, oder ein ordentliches Put/Call Ratio.
Das Einzige, was mich dabei jedoch etwas nachdenklich macht – auch ich habe eine ganz geringe Marginauslastung und bin größtenteils mit Future-Optionen spekulativ unterwegs. Und sicherlich sollte man sich als Vertreter der Smalls nicht unbedingt schlauer als die anderen einschätzen.
Also haltet die Augen offen und vergesst nicht, nächste Woche eröffnen wegen der Zeitumstellung die Märkte in den USA schon um 14:30 Uhr deutscher Zeit.
Eine erfolgreiche Handelswoche wünsch Euch
Euer Mirko
P.S.: Und Jungs denkt daran, es kann kommentiert werden….
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